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Trauer um Uwe Beckmann

von Manuela Vehma, Leiterin des Kreismuseums Oberhavel

Der in der Region bekannte und beliebte Künstler Uwe Beckmann ist tot. Er verstarb am 1. Oktober im Alter von 78 Jahren.

Der Landkreis Oberhavel trauert um Künstler Uwe Beckmann.

© Marlis Schnaibel



Uwe Beckmann wurde am 5. August 1941 in Ludwigslust geboren. Bereits als Schüler zog es ihn zur Malerei, entstanden erste Bilder. Nach dem Abitur in Hagenow studierte er von 1960 bis 1964 zunächst Kunsterziehung und Germanistik an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität, um Lehrer zu werden. Während seiner zweijährigen Tätigkeit als Lehrer an seiner alten Schule in Hagenow wuchs in ihm das Verlangen, sich ganz der Kunst zu widmen. Er bewarb sich an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee und fand mit seinen Arbeiten prompte Anerkennung der Professoren Womacka, Robbel, Mohr und Dähn. Nach seinem Studium der Malerei und Grafik ließ sich Uwe Beckmann als freischaffender Künstler in Bergfelde nieder. Seine Ehefrau Regine, die er beim Studium in Greifswald kennengelernt hatte, war dort als Kunsterzieherin tätig.

Etliche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen führten den vielseitigen Künstler nicht nur durch deutsche Museen und Galerien, sondern auch ins Ausland. Uwe Beckmann, der das Malen im Freien liebte, beteiligte sich an zahlreichen internationalen Pleinairs und Workshops, unter anderem in Polen, Ungarn, Bulgarien, Italien, Portugal und Madeira. Er war Mitglied der "Deutsch-Portugiesischen Gesellschaft" und der internationalen Künstlergruppe "Europa 2001".

Uwe Beckmann war ein ausgesprochen fleißiger Künstler, der jedoch nicht nur im stillen Refugium malte, sondern seit den 1970er Jahren seine künstlerischen Fähigkeiten auch an Laienkünstler vermittelte. Bereits im Stahlwerk Hennigsdorf leistete er seit den 1980er Jahren Zirkelarbeit. Bis zuletzt leitete Uwe Beckmann zwei Malkurse im Oranienburger Regine-Hildebrandt-Haus und im Kreativzentrum Schönwalde, im benachbarten Havelland.

Für den Landkreis Oberhavel hatte er das Wappen gestaltet, mit den von Theodor Fontane beschriebenen Havellandschwänen unter dem Brandenburger Roten Adler; für die internationale Kultur- und Sportarbeit des Landkreises ein Logo entworfen, das sich auf Plaketten, Medaillen und T-Shirts wiederfindet.

Von 1990 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2006 war Uwe Beckmann im Kreismuseum Oberhavel beschäftigt. Hier konnte er in vielen Projekten seine Kreativität entfalten und sein Können einbringen. Er entwarf Ausstellungsplakate, restaurierte Kunstobjekte, gestaltete Ausstellungen und führte unzählige Besucher- und Schülergruppen. Dank seiner Ausbildung als Lehrer leistete er zudem äußerst wertvolle museumspädagogische Arbeit mit Schulklassen.

Im Jahre 2010 wurde Uwe Beckmann für sein künstlerisches Lebenswerk und seine Verdienste auf dem Gebiet der Kunstvermittlung mit dem Kulturpreis des Landkreises Oberhavel geehrt.

Uwe Beckmann war sehr naturverbunden. Die Insel Rügen mochte er besonders. Von Rügen stammte seine Frau Regine, hier hatten sie sich in einer umgebauten Scheune ihr Feriendomizil geschaffen, hier entstanden etliche seiner Bilder, Landschaften, Fische, Buhnen und immer wieder Fischerboote.

In der heimischen Region fand er seine Motive in der Havellandschaft. Ungezählt sind aber auch seine Stadtansichten von Oranienburg.

Uwe Beckmann war sein Leben lang künstlerisch tätig und es ist kaum möglich, die Vielfältigkeit sein Œvres zu verdeutlichen. In der baugebundenen Kunst hat er Fassaden und Wände in öffentlichen Einrichtungen gestaltet, in der Druckgrafik Lithografien und Holzschnitte gefertigt, in der figürlichen Malerei vermochte er Porträts, Liebespaare und wunderschöne Frauenakte darzustellen.

Unverkennbar fand sich Uwe Beckmann in der Tradition des Expressionismus wieder. Wenn er gefragt wurde, was er sich bei dem einen oder anderen Bild gedacht habe, antwortete er stets: "Denkt Euch selbst etwas dabei!"