Exin-Förderschule: Mehr Schulplätze in Zehdenick
Baustelle besichtigt / Innenausbau kommt gut voran / Außenanlagen werden im Frühjahr gestaltet / Umzug für die Sommerferien geplant
Der Neubau der Exin-Förderschule in Zehdenick befindet sich auf der Zielgeraden: In wenigen Wochen wird das Gebäude fertig sein. Es ist die erste Schule, die der Landkreis in Modulbauweise errichtet, wodurch die Bauzeiten deutlich verkürzt werden konnten. Bildungsdezernentin Kerstin Niendorf und Schulleiter Sven Hagen machten sich am heutigen Freitag, dem 11.02.2022, vor Ort ein Bild vom Baufortschritt in der Industriestraße 4a.
„Ich freue mich sehr, dass das neue barrierefreie Schulgebäude zum Schuljahresbeginn in diesem Sommer in Betrieb gehen kann. Dann werden auch die Außenanlagen mit den vielen neuen Sport- und Spielgeräten hergestellt sein“, blickt Kerstin Niendorf voraus. „Mit der Investition des Landkreises in Zehdenick wird die Bildungslandschaft in Oberhavel wieder ein gutes Stück moderner und bedarfsgerechter. Ich bin sicher, dass sich Lernende wie Lehrende hier gleichermaßen wohlfühlen werden!“
Die Exin-Förderschule mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“ wird als zweigeschossiges Gebäude mit Flachdach errichtet. Hier können künftig zwölf Schulklassen mit bis zu acht Schülerinnen und Schülern pro Klasse unterrichtet werden. Ein großer Mehrzweckraum ergänzt den Schulneubau, er kann als Veranstaltungs- und Speiseraum genutzt werden. Momentan läuft der Innenausbau der Schule auf Hochtouren, erste Gewerke sind sogar schon abgeschlossen: Die Heizung ist eingebaut, der Estrich getrocknet und die Fußbodenheizung in Betrieb genommen. Auch die Malerarbeiten sind weitestgehend ausgeführt. Gearbeitet wird derzeit insbesondere an den Sanitäranlagen, der Lüftung, den Akustikdecken und am Bodenbelag. Auch Elektroinstallationen und die Gebäudetechnik sind noch in Arbeit. Parallel wird die Ausgabeküche aufgebaut. Die Lieferung der Möbel, Displays und Tafeln erfolgt Anfang März. Bis zum Ende desselben Monats soll der Innenausbau fertig sein. Spätestens dann wird sich auch die Fassade sehen lassen können, an der gegenwärtig noch Putzarbeiten erfolgen und deren Fertigstellung von der Witterung anhängt. Damit sind die Arbeiten aktuell fast im Zeitplan: Leichte Verzögerungen gab es nur aufgrund einzelner Lieferschwierigkeiten, etwa für die farbigen Mosaikfliesen in den Sanitärbereichen und für die Sonnenschutzanlagen.
Ist das Schulgebäude fertig, werden die großzügigen, über 2.000 Quadratmeter umfassenden Außenanlagen gestaltet. Der Schulhof der Ganztagsschule wird mit Spiel- und Sportgeräten wie einer Dreifachschaukel, einem Zweistufen-Reck, einem großen Kletterturm, einem Baumhaus und zwei Trampolinen ausgestattet. Eine Tischtennisplatte und einen Basketballkorb wird es ebenso geben wie Fitnessgeräte, darunter ein Crosstrainer, ein Flexrad und eine Ruderbank. Eine Rollerbahn dient künftig zugleich als Fahrradparcours und kann auch zur Verkehrserziehung genutzt werden. Verschiedene Spiel- und Maltafeln, ein Sandbagger und Sonnensegel komplettieren den Schulhof. Zudem werden zwölf Hochbeete für den Schulgarten und überdachte Fahrradständer errichtet. Läuft alles nach Plan, könnten die Außenanlagen im Mai fertig sein. Allerdings ist der genaue Zeitpunkt stark abhängig von den Lieferfristen der Spielgerätehersteller und von der Witterung. Der Landkreis investiert in die Umsetzung des Gesamtprojektes bis zur Fertigstellung insgesamt mehr als zehn Millionen Euro.
Der Umzug der Förderschule in das neue Schulgebäude ist für die Sommerferien geplant. Zum Schuljahresbeginn im August wird alles betriebsbereit sein. Schulleiter Sven Hagen sagt: „Nach längerer Zeit der Trennung rückt nun die Aussicht auf ein gemeinsames Lernen aller Schülerinnen und Schüler unserer Förderschule unter einem Dach immer näher. Auch wenn mit dem Umzug unserer Schule im Sommer noch einmal ein echter Kraftakt vor uns liegt, freuen wir uns schon jetzt, das neue Schulhaus mit Leben zu füllen!“
Hintergrund
An der Exin-Förderschule lernen derzeit 86 Schülerinnen und Schüler zwischen sechs und 18 Jahren in zehn Klassen, die von maximal elf Kindern besucht werden. Angepasst an die grundlegende Struktur der Schulformen im Land Brandenburg werden die Schülerinnen und Schüler in der Primarstufe, der Sekundarstufe I und der Berufsbildungsstufe unterrichtet. Der Unterricht wird durch verschiedene Arbeitsgemeinschaften, Schwimmunterricht und Reiten im Rahmen des Sportunterrichts ergänzt. Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie (auf Rezeptbasis) sind in den Ganztag integriert.
Die Schülerzahlen der vergangenen und kommenden Jahre waren die Basis für eine Bedarfsüberprüfung in Oberhavel. Ergebnis war ein langfristiger Bedarf der Einrichtung in zehdenick. Eine umfassende Standortuntersuchung hatte ergeben, dass ein Aus- und Umbau der Förderschule am traditionellen Standort nicht umsetzbar ist, denn die benötigten räumlichen Kapazitäten können im alten Schulgebäude nicht erreicht werden. Auch ein Erweiterungsbau war auf dem vorhandenen Grundstück nicht darstellbar, deshalb fiel die Entscheidung, einen Schulneubau an einem anderen Standort in der Stadt zu errichten.
Die Standortentscheidung hat der Landkreis Oberhavel als Schulträger getroffen. Das Grundstück befindet sich im Eigentum des Landkreises Oberhavel. Nach öffentlicher Ausschreibung und Vergabe hat die Kleusberg GmbH & Co. KG mit Firmensitz in Wissen diese Aufgaben des Generalunternehmers für die Planung und Baudurchführung übernommen. Der erste Spatenstich für den Neubau der Exin-Förderschule erfolgte im Juni 2021, die Grundsteinlegung im Juli und das Richtfest konnte im August begangen werden.
