Hilfe, die ankommt: Einsatz von Familienhebammen in Oberhavel gesichert
Die Kreisverwaltung zahlt Zuschuss für fehlende Personal- und Sachkosten
Für Eltern, die ihr erstes Kind bekommen, die ein chronisch krankes Baby versorgen müssen oder deren Baby viel schreit, sind in Oberhavel seit 2012 die Familienhebammen im Einsatz. Sie betreuen und begleiten Eltern vertrauensvoll schon während der Schwangerschaft und auch nach der Geburt ihres Kindes. Familienhebammen sind ein Angebot für Schwangere, Mütter und (werdende) Familien, die sich in einer besonders belasteten Lebenssituation befinden.
Es ist eine kostenfreie Hilfe, die ankommt: der Landkreis Oberhavel hat mit dem Netzwerk Gesunde Kinder, ansässig bei der Oberhavel-Kliniken GmbH, einen starken Partner für den Einsatz von Familienhebammen gefunden. Im Rahmen der Bundesstiftung Frühe Hilfen erfolgt, neben Maßnahmen der Netzwerkentwicklung im präventiven Kinderschutz, die Finanzierung für den Einsatz jeweils einer Familienhebamme und Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin. Frank Hartwig fungiert als Netzwerkkoordinator Frühe Hilfen. Die jährliche Gesamtzuwendung der Bundesstiftung Frühe Hilfen beträgt seit 2012 jährlich 109.125 Euro.
„Angesichts fortwährend steigender Personal- und Sachkosten ist die Finanzierung der Familienhebammen allein durch die Bundesfinanzierung ab dem Jahr 2020 nicht gesichert, denn die Gesamtförderhöhe für das Bundesgebiet ist festgeschrieben. Der Landkreis Oberhavel unterstützt dieses wichtige Projekt gerne und stellt ab dem Jahr 2020 einen Zuschuss zu den Bundesmitteln in Höhe von 20.000 Euro jährlich zur Verfügung, um diese präventive Maßnahme weiterhin zu sichern“, sagt die zuständige Jugend- und Gesundheitsdezernentin, Kerstin Niendorf. Der Jugendhilfeausschuss befürwortet das Vorhaben.
„Bundesweit fehlen Hebammen; daher freue ich mich, dass sich der Landkreis zu diesem wichtigen Projekt bekennt. Familienhebammen als speziell ausgebildete Hebammen unterstützen junge Familien nicht nur in besonders belastenden Situationen, sondern entlasten auch emotional durch Gespräche. Zudem klären sie mit den Eltern Alltags- und Gesundheitsfragen und helfen bei Anträgen und Behördengängen, was auch den Kolleginnen und Kollegen in der Kreisverwaltung die Arbeit erleichtert“, so Kirstin Fussan, Leiterin des Fachbereiches Jugend.
In Oberhavel ist Antje Karwinkel als Familienhebamme für die Einsatzorte Oranienburg, Hennigsdorf und Umgebung sowie Heike Köhncke als Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin im Nordkreis, Mühlenbecker Land und Umgebung im Einsatz. Seit 2012 haben beide insgesamt 256 Familien im Landkreis betreut.