Sprungziele
Inhalt
Datum: 08.12.2021

Sieger gekürt: Menz erhält Preis im Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 

Übergabe von Urkunden und Schecks im Kreistagssaal / Nächster Schritt 2022 auf Landesebene

Preisübergabe Dorfwettbewerb 2021

© Landkreis Oberhavel

Urkunden, Blumen und ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro konnten der Stellvertretende Amtsdirektor Wolfgang Schwerike und Ortsvorsteher Ralf Poltier als Vertreter des Ortes Menz aus den Händen von Landrat Ludger Weskamp und dem Vorsitzenden des Kreistags Oberhavel, Dr. Wolfgang Krüger, entgegennehmen. Der Ortsteil der Gemeinde Stechlin im Amt Gransee und Gemeinden hatte sich beim diesjährigen Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft" gegen den Zehdenicker Ortsteil Zabelsdorf sowie den Kremmener Ortsteil Staffelde durchgesetzt. Beide Orte erhielten ebenfalls Urkunden und Schecks.

„Der Charme der ausgezeichneten Dörfer entsteht aus dem Zusammenwirken vieler unterschiedlicher Faktoren, darunter die Entwicklung in den letzten Jahren im Hinblick auf Wirtschaft, Kultur und Wohnraum, der landschaftliche Reiz und die Entfaltung des Ortsbildes“, sagte Ludger Weskamp während der feierlichen Preisübergabe. „Allem voran aber speist sich die Anziehungskraft der Orte in Oberhavel aus dem Miteinander im Ort, der gelebten Gemeinschaft. Das gilt für alle drei Preisträger gleichermaßen!“

Egmont Hamelow, Dezernent für Bauen, Wirtschaft und Umwelt, ergänzt: „Gerade unter den Bedingungen der Coronapandemie ist das Engagement, die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes unter Beweis zu stellen, besonders wichtig und lobenswert. In Menz ist darüber hinaus seit vielen Jahren eine sehr positive Entwicklung zu beobachten: In dem kleinen Ortsteil konnten über die Jahre zahlreiche kleine und große Maßnahmen zur Dorferneuerung realisiert werden, die Dorfgemeinschaft funktioniert gut und die Menzer sind sich ihrer Verantwortung angesichts der Lage des Ortes inmitten von Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten bewusst. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern danken wir für die Teilnahme am Wettbewerb!“

Die Entscheidung zu den Preisträgern hatte eine siebenköpfige Jury Ende Oktober nach Begehungen in allen drei Orten getroffen. 

Erstplatzierter ist Menz

Der Ort Menz zählt aktuell rund 550 Einwohnerinnen und Einwohner. Zu den Neuerungen der letzten Jahre zählen unter anderem der Ausbau der Regionalwerkstatt und des Naturparkhauses, die Gestaltung des Friedensplatzes und der Kitaneubau. Die gute Anbindung an die B96 und die RE5-Strecke nutzen viele Pendler. Mehrere kleine und mittlere Unternehmen sind in Menz angesiedelt und bieten etwa 60 Arbeitsplätze. „Menz ist ein sehr beliebter Ausflugs- und Urlaubsort. Obwohl es vielfältige Angebote durch unternehmerisches Engagement gibt – etwa eine Ferienhaussiedlung, einen Campingplatz und ausgebaute Höfe mit Ferienwohnungen und Gästezimmern – wird auf den sanften Tourismus gesetzt. Über die Landesgrenzen hinaus ist das dreitägige Waldfest bekannt“, sagte die Juryvorsitzende Elfi Fischer vom Fachdienst Landwirtschaft und Naturschutz im Landkreis Oberhavel.

Preisübergabe Dorfwettbewerb 2021 im Kreistagssaal

© Landkreis Oberhavel

Begeistert zeigte sich die Jury vom sanierten und teils neugebauten Schul- und Kitastandort. Diese Art der frühzeitigen Zusammenführung der Kinder aller Altersklassen ist ein Zukunftsmodell – hier werden die Kinder schon früh mit dem Natur- und Umweltschutz vertraut gemacht. „Die Region profitiert von den Institutionen, die sich zu Gunsten des Natur- und Umweltschutzes in den vergangenen Jahren etabliert haben. Die Jury ist sich sicher, dass der kleine Ort Oberhavel beim Landeswettbewerb im kommenden Jahr sehr gut vertreten wird“, sagte Fischer.

Zabelsdorf und Staffelde teilen sich den 2. Platz

Zabelsdorf und Staffelde teilen sich in diesem Jahr den zweiten Platz. „Beide Orte sind von ihrer Geschichte, ihrer dörflichen Struktur und den aktuellen Gegebenheiten kaum zu vergleichen. Doch das Bemühen, das dörfliche Zusammenleben jeden Tag neu zu gestalten und innerhalb der Dorfgemeinschaft eine Zukunftsperspektive zu entwickeln, haben beide Dörfer gleichermaßen gut vermittelt“, so das Juryurteil.

Zabelsdorf mit seinen rund 250 Einwohnerinnen und Einwohnern ist ländlich geprägt und versteht sich als Tor zur Tonstichlandschaft. Es bietet den Einheimischen und den Durchreisenden auf dem Radfernweg Berlin-Kopenhagen in der „Bücher-Waage“ einen Treffpunkt zum Lesen und Informieren. Auch die neuen Hinweistafeln entlang des Radfernweges und an den Sehenswürdigkeiten des Ortes, beispielsweise der frisch sanierten Dorfkirche, wurden von der Jury wohlwollend zur Kenntnis genommen.

Staffelde mit seinen rund 500 Einwohnerinnen und Einwohnern dagegen wächst stetig – nicht zuletzt durch die verkehrstechnisch gute Anbindung an die nahe gelegene Autobahn ist das neue Wohngebiet fast belegt. In Staffelde sind 20 gewerbetreibende Betriebe ansässig, darunter Reiterhöfe mit jahrzehntelanger Familientradition. Auch in Staffelde leben der Zusammenhalt und das Miteinander. Das traditionelle Drescherfest ist über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt.

Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft" würdigt insbesondere den Umgang der Dörfer mit ihren individuellen Ausgangsbedingungen und kulturellen Traditionen im Hinblick auf den strukturellen, demografischen und gesellschaftlichen Wandel. Dazu zählen Aktivitäten der ländlichen Wirtschaft, die soziale und kulturelle Integration von Jung und Alt, Angebote zur Sicherung der Lebensqualität sowie Leistungen in den Bereichen Dorferneuerung und Dorfentwicklung. Den 10. Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ hatte 2017 Großmutz in der Gemeinde Löwenberger Land gewonnen.

Preisübergabe Dorfwettbewerb 2021

© Landkreis Oberhavel

Der Landkreis hat insgesamt 10.000 Euro für den Kreiswettbewerb ausgelobt. Das Siegerdorf Menz erhält 5.000 Euro, die Zweitplatzierten jeweils 2.500 Euro. Im kommenden Jahr vertritt Menz den Landkreis Oberhavel beim gleichnamigen Landeswettbewerb. Der Landessieger 2022 nimmt dann am Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft" teil.

Die Jury setzt sich zusammen aus Judith Rheinsperger vom Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung, Reiner Merker, Vorsitzender des Ausschusses für ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Umwelt- und Naturschutz, Jörn Lehmann für die Arbeitsgemeinschaft der Bürgermeister und des Amtsdirektors, Beate Stuht vom Kreisbauernverband Oberhavel e.V., Olaf Bechert von der Regio Nord mbH, Norbert Arenz von der unteren Naturschutzbehörde sowie Elfi-Marina Fischer vom Fachdienst Landwirtschaft und Naturschutz des Landkreises.