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Datum: 21.05.2024

Zuchtstation empfängt Bienenköniginnen

Bienenbelegstelle Kohnert-Buche im Forst Sommerswalde startet am 24. Mai in die Saison

Nach dem Hochzeitsflug legt die Bienenkönigin ihre Eier in den Waben ab. Rund zwei Wochen nach Aufstellen des Bienenkastens haben Imkerinnen und Imker Gewissheit, ob die Paarung erfolgreich war.

© Landkreis Oberhavel/Holger Mittelstädt


Friedfertige und gesunde Bienen, die viel Honig produzieren, sind Grundlage jeder Imkerei. Bienen sind aber auch unerlässlich für das Ökosystem und wichtige Helfer der Landwirtschaft. Die gezielte Zucht der neuen Bienengeneration ist jedes Jahr ab Ende Mai im geschützten Waldstück bei Sommerswalde möglich. Bienenköniginnen und Drohnen derselben Rasse paaren sich dort in der Bienenbelegstelle Kohnert-Buche weitgehend ungestört. Die Zuchtstation nimmt ab dem 24. Mai wieder die zur Begattung bestimmten Weiseln an. Zum letzten Mal ist die Abgabe der jungen Honigbienen am 09.08.2024 möglich.

Auf der Belegstelle werden kleine Begattungsvölker mit jeweils rund 1.000 Arbeitsbienen und einer jungen, unbegatteten Bienenkönigin in Kästen aufgestellt. Für den Hochzeitsflug der Königinnen müssen die Drohnen derselben Linie auf den Paarungsplätzen zur Verfügung stehen. Eine hohe Drohnendichte auf der Belegstelle verkürzt die Flugweite und Flugdauer der Königinnen bei den Paarungsflügen. Nach zwei bis drei Wochen werden die Brutwaben kontrolliert und geschaut, ob die Begattung funktioniert hat und die Königinnen Eier abgelegt haben. „Kohnert-Buche ist ein besonderer Ort, den es unbedingt zu schützen gilt“, sagt Nancy Klatt, Dezernentin für Jugend, Gesundheit und Verbraucherschutz. „Die Sommerswalder Zuchtstation hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht. Viele Imkerinnen und Imker vertrauen der Expertise des Betreibers Ansgar Westerhoff, eines seit vielen Jahren anerkannten und nachgefragten Züchters der Bienenrasse Carnica.“ Seit 2020 steht die Bienenbelegstelle unter der Verantwortung des Landesamtes für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung.

Damit die Begattung nicht durch Drohnen einer anderen Bienenrasse erfolgt, besteht ein Schutzradius von zehn Kilometern um Kohnert-Buche herum – damit liegt die Belegstelle in einem von anderen Honigbienen isolierten Gebiet. Die Grenzen des Gebietes der Bienenbelegstelle ergeben sich aus einem Beschluss des Kreistages Oberhavel aus dem Jahr 1996. Alle Menschen, die den Forst Sommerswalde besuchen, sind aufgerufen, sich umsichtig zu verhalten und die Zuchtarbeit so zu unterstützen.

Imkerinnen und Imker melden ihr Interesse bei Ansgar Westerhoff an – telefonisch unter 0171 9150552 oder per E-Mail über belegstelle@imkereibetriebe.de. Unmittelbarer Ansprechpartner am Standort Sommerswalde ist Cedric Flemming, er ist unter der Telefonnummer 0163 7578610 erreichbar. Zur Eröffnung der Zuchtstation im Forst Sommerswalde lädt Ansgar Westerhoff am Freitag, 24.05.2024, um 15.00 Uhr lmkerinnen, Imker und Interessierte herzlich ein. Weiseln können Imkerinnen und Imker immer freitags von 18.00 bis 20.00 Uhr oder nach persönlicher Absprache mit Cedric Flemming abgeben.

Weitere Informationen sind online unter www.westerhoff-imkereibetriebe.de/belegstelle-kohnert-buche oder www.imker-brandenburgs.de abrufbar. Der Schutzbereich kann beim Belegstellenleiter oder im Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Landkreises Oberhavel erfragt sowie unter www.oberhavel.de/bienenbelegstelle eingesehen werden.

Hintergrund
Nach der Bienenseuchenverordnung besteht eine Meldepflicht für Bienenvölker beim zuständigen Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt. Imkerinnen und Imker müssen einen Umzug ihrer Bienenvölker dort melden. Sie erhalten anschließend eine Kopie der Gesundheitsbescheinigung – der sogenannten Seuchenfreiheitsbescheinigung. An jedem Bienenstand muss außerdem ein Schild mit Namen, Adresse und der Anzahl der Bienenvölker in deutlich lesbarer und witterungsbeständiger Schrift angebracht sein. Wer seine Bienenvölker außerhalb des Landkreises aufstellt, muss eine sogenannte Wanderbescheinigung beim Veterinäramt beantragen. Hintergrund ist, dass die Amerikanische Faulbrut in den vergangenen Jahren Bienenvölker in Oberhavel befallen hat. Das hochansteckende Bakterium zersetzt die Bienenbrut und kann zum Absterben des gesamten Volkes führen, wenn nicht rechtzeitig eingegriffen wird.