Ökosystem Wald als Lebensgrundlage
Landkreis Oberhavel ruft am Weltbodentag zum Schutz der Umwelt auf / Illegale Abfälle seit Jahren auf hohem Niveau / Müll in Wäldern melden!
2022 stand der Pelosol, ein Tonboden, im Fokus, 2023 der Ackerboden und in diesem Jahr ist der Waldboden Boden des Jahres. Zum Weltbodentag, der jährlich am 5. Dezember begangen wird, ruft der Landkreis Oberhavel zum Schutz unserer Umwelt auf. Auch in diesem Jahr des Waldbodens sind 900 Kubikmeter Abfälle in den Wäldern illegal entsorgt worden. Die Verursacher stammen häufig nicht aus Oberhavel, wie Kontrollen bei hiesigen Bauunternehmen und Entsorgungsfirmen gezeigt haben. Es sind aber nicht allein die großen Mengen Abfälle, die dem Wald schaden. „Müll in allen Formen, wie auch das Entsorgen von Gartenresten, schaden dem Wald und dem Waldboden“, sagt Umweltdezernent Egmont Hamelow zum Welttag des Bodens. „Die Ablagerungen können Schäden an der Natur verursachen. Jeder Stoff, der zusätzlich in den Wald hineingetragen wird, greift in die Lebensbedingungen des Ökosystems ein und kann zur einer erheblichen Veränderung führen, so dass der Wald allmählich abstirbt oder stark geschädigt wird.“ Ein Laubhaufen aus dem heimischen Garten kann durch die aufgenommenen Nährstoffe und Pflanzenschutzmittel Schäden anrichten. Sie wiederum gelangen in unser Grundwasser.
Wer bei der illegalen Entsorgung von Abfall in Wäldern entdeckt wird, muss mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro rechnen. Auf der Internetseite des Landkreises Oberhavel gibt es alle Informationen dazu, wie und wo Müll auf legalem Weg entsorgt wird. Wer im Wald illegal entsorgte Abfälle findet, wird zudem gebeten, sie unter umwelt@oberhavel.de zu melden. Je schneller der Müll entfernt wird, desto geringer der Schaden für unsere Wälder.
Der Weltbodentag
2002 war der Weltbodentag auf dem Weltkongress der Internationalen Bodenkundlichen Union (IUSS) in Bangkok ins Leben gerufen worden, um ein Zeichen für die Bedeutung der Böden zu setzen. Seitdem finden immer am 5. Dezember weltweit zahlreiche Aktionen statt. Deutschland beteiligt sich seit 2004 am Weltbodentag. Dabei wird jedes Jahr der Boden des Jahres für das folgende Jahr präsentiert. Die Wahl zum Boden des Jahres in Deutschland trifft das Kuratorium Boden des Jahres. Das ist ein Gremium unterschiedlicher Verbände und Gesellschaften, die in den Bereichen Bodenschutz, Bodenkunde und Altlastensanierung tätig sind.
In Deutschland ist knapp ein Drittel der Gesamtfläche mit Wald bedeckt. Mit der Wahl des Waldbodens sollte im Jahr 2024 der Schutz und die Ökosystem-Leistungen des Waldes im Mittelpunkt stehen. Die Initiatoren wollten durch die Wahl eine intensive gesellschaftliche Debatte über den Schutz und die Nutzung des Waldbodens im Klimawandel anstoßen. Ein gesunder Boden ist die Grundlage für einen gesunden Wald. Ein gesunder Wald erfüllt wichtige Aufgaben. Wälder und besonders auch der Waldboden speichern viel CO2 und können so einen positiven Einfluss auf das Klima nehmen. Sie spenden Sauerstoff, filtern die Luft und kühlen sie. Waldböden filtern Regenwasser und sind wichtig für unser Trinkwasser.