Starke Frauen im ReMO
Regionalmuseum Oberhavel präsentiert Portraits von 17 starken Persönlichkeiten / Ihre Anliegen sind bis heute aktuell
Im ReMO – Regionalmuseum Oberhavel ist seit Freitag, 17.01.2025, die Sonderausstellung „Frauen machen Geschichte. FrauenOrte Brandenburg“ zu sehen. Kulturdezernent Holger Mittelstädt und das Team des ReMO eröffneten die Schau mit einer Vernissage. Zu sehen sind die Geschichten von 17 starken und bedeutenden Frauen, viele von ihnen aus Oberhavel.
„Die Ausstellung ist auf Initiative der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Oranienburg und des Landkreises Oberhavel zustande gekommen. Sie ist eine hervorragende Möglichkeit, Frauen, die nicht so sehr im Bewusstsein der Menschen sind, in den Fokus zu rücken. Aber auch Biografien bekannter Frauen werden vorgestellt, einige unserer Schulen tragen bereits jetzt oder zukünftig ihre Namen“, sagt Kulturdezernent Holger Mittelstädt. Diese Frauen haben etwa Wirtschaft, Politik und Pädagogik geprägt oder klassische Rollen- und Familienbilder in Frage gestellt. „Diese 17 Persönlichkeiten können auch heute noch Vorbilder für Frauen und Mädchen sein. Denn die Themen, mit denen sich Frauen damals beschäftigten, sind auch heute noch erstaunlich aktuell“, sagt Oberhavels Gleichstellungsbeauftragte Valérie Stroh.
Die Ausstellung ist eine Wanderausstellung des Frauenpolitischen Rates Brandenburg e. V. und umfasst mehr als 58 Biografien starker Frauen aus unterschiedlichen Gesellschaftsbereichen. Für die Ausstellung im ReMO wurden 17 Biografien ausgewählt. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Regionalität. Aus der Region des heutigen Landkreises Oberhavel sind nun sieben Frauen vertreten: Emma Ihrer, Frieda Glücksmann, Frida Winckelmann, Caroline von Labes, Johanna Louisa Pirl, Clara Zetkin und Louise Henriette von Oranien-Nassau. Was alle Biografien verbindet: höchst interessante und vielfältige Geschichten.
Ein Beispiel dafür ist Frida Glücksmann, die während der NS-Zeit einen Zufluchtsort für jüdisches Leben in Lehnitz geschaffen hatte, oder Johanna Louise Pirl, die Unternehmerin, die mit Mut und Beharrlichkeit ihre Ideen gegen alle Widerstände umsetzte. Und natürlich darf Clara Zetkin nicht fehlen, die sich unermüdlich für Frauenrechte und soziale Gerechtigkeit als eine der wenigen Frauen in der Politik einsetzte. Das sind alles Kämpfe, die weiterhin von Bedeutung sind. Es geht um Gleichberechtigung in der Berufswelt oder die politische Teilhabe von Frauen, um das Durchbrechen klassischer Männerdomänen, das Brechen von Rollenbildern und um das Schaffen von Räumen, in denen Frauen Gehör finden.
Ein besonderes Element der Schau ist ein großer Baum aus Pappe mitten im Ausstellungsraum. Dieser dient als Aufforderung für die Besucherinnen und Besucher, ihn mit Blättern zu bestücken. So sind an einem Tisch Kärtchen in Blattform ausgelegt, auf dem die Besucherinnen und Besucher ihre Forderungen und Wünsche für die Frauen in der Gesellschaft notieren und am Baum befestigen können. So soll dieses Thema aktiv bearbeitet werden und während der Ausstellung bildlich erblühen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 30.03.2025 zu sehen:
ReMO - Regionalmuseum Oberhavel im Schloss Oranienburg
Schlossplatz 1
16515 Oranienburg
Dienstag bis Sonntag
Montag geschlossen
November bis März:
10.00 bis 16.00 Uhr
letzter Einlass: 15.30 Uhr