Frauenwochen in Oberhavel mit großem Kulturprogramm
Gleichstellungsbeauftragte laden ein zu Lesungen, Ausstellungen, Musik und Diskussionsrunden
Vom 1. bis zum 31. März finden die 35. Brandenburgischen Frauenwochen statt – deutschlandweit ein einzigartiges politisches Format, das engagierte Frauen jedes Jahr mit Leben füllen. Auch im Landkreis Oberhavel haben die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises und der Kommunen zahlreiche spannende Veranstaltungen organisiert. Unter dem Motto „Trotz(t)dem!“ laden sie Frauen jeden Alters und jeder Lebenslage ein, zusammenzukommen, sich zu informieren, sich auszutauschen und sich zu vernetzen.
Die Gleichstellungsbeauftragten wollen lauten Stimmen, die eine Rückkehr zu traditionellen Geschlechterrollen fordern, Fortschritte in der Gleichstellung ablehnen und eine Gesellschaft propagieren, in der Frauen auf vermeintlich natürliche Rollen wie Mutter oder Ehefrau reduziert werden, etwas entgegensetzen. „Das Motto ,Trotz(t)dem‘ widerspricht diesem Blick zurück und setzt ein Zeichen für Selbstbestimmung und Gleichberechtigung. Frauen sollen selbst entscheiden, wie sie leben wollen – sei es im Beruf, in der Politik oder in der Familie. ,Trotz(t)dem‘ ist ein Appell, sich nicht einschüchtern zu lassen, sondern sich weiter für eine gleichberechtigte Welt einzusetzen“, sagt Birgit Lipsky, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Oberhavel.
Offizielle Oberhaveler Auftaktveranstaltung ist ein Vortrag im ReMO – Regionalmuseum Oberhavel mit der Historikerin Dörthe Kuhlmey und eine Führung durch die Sonderausstellung „Frauen machen Geschichte – FrauenOrte Brandenburg“. Unter der Leitung Dörthe Kuhlmeys werden inspirierende Frauen aus der Geschichte Oberhavels ins verdiente Licht gerückt – darunter Oranienburgs Namensgeberin Louise Henriette von Oranien-Nassau, die Pädagogin Frieda Glücksmann, die Sozialistin und Aktivistin Clara Zetkin und die Glashüttenbesitzerin und -gründerin Johanna Louise Pirl. Die Ausstellung ist eine faszinierende Reise durch die weibliche Landesgeschichte. Sie beleuchtet das Leben und Wirken von Politikerinnen, Unternehmerinnen, Künstlerinnen, Hebammen, Pädagoginnen und Arbeiterinnen aus Brandenburg. Die Lebensläufe dieser bemerkenswerten Frauen zeigen nicht nur den Erfolg ihres zukunftsweisenden Handelns, sondern auch den steinigen Weg hin zu gleichberechtigter gesellschaftlicher Teilhabe – allen äußeren Umständen zum Trotz. Die Ausstellung ist zugleich eine Spurensuche, die nicht abgeschlossen ist. Sie regt dazu an, neue Fragen zu stellen und über Zitate nachzudenken, die oft einen aktuellen Bezug haben.
Der Vortrag findet am 06.03.2025 im ReMO – Regionalmuseum Oberhavel, Schloßplatz 1 in Oranienburg statt. Beginn ist um 18.00 Uhr, der Einlass beginnt ab 17.00 Uhr. Die Besucherinnen und Besucher können vor Vortragsbeginn die Dauerausstellung des ReMO besichtigen. Der Eintritt kostet 5,00 Euro, ermäßigt 4,00 Euro. Die Tickets sind im Vorverkauf im Museumsshop sowie an der Abendkasse erhältlich. Reservierungen sind per E-Mail an remo@oberhavel.de unter Telefon 03301 601-5770 möglich. Die Sonderausstellung „Frauen machen Geschichte – FrauenOrte Brandenburg“ ist noch bis zum 30.03.2025 zu sehen. Alle Informationen zum ReMO, den Ausstellungen und Veranstaltungen gibt es auf remo.oberhavel.de.
Weitere zwei Höhepunkte der Frauenwochen: Für Donnerstag, 13.03.2025, 15.00 bis 19.30 Uhr, laden das Kreativwerk R6, das Netzwerk der Unternehmerinnen Oberhavel und die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises unter dem Motto „Trotz(t)dem: Stark in Körper, Sprache, Leben. Wir brechen Tabus“ zu einem Nachmittag voller Power und gemeinsamem Lernen mit Podiumsdiskussion, Workshops und Austausch ein. Veranstaltungsort ist das KreativWerk R6, Rathenaustraße 6, in Hennigsdorf. Weitere Infos sind unter kreativwerkr6.de/event/frauentag-2025 zu finden.
Mit einer Vernissage beginnt zudem am Donnerstag, 13.03.2025, um 16.00 Uhr die Ausstellung „Starke Frauen – Starke Geschichten“ des Glienicker Künstlerinnenstammtischs in der Kreisverwaltung Oberhavel. Insbesondere Künstlerinnen, aber auch Künstler, aus Glienicke/Nordbahn zeigen Werke, die sich mit dem Frausein in seinen Facetten, dem Streben nach Anerkennung und dem aktuellen Kampf von Frauen um Gleichberechtigung widmen. Trotz der individuell so verschiedenen Perspektiven steht im Mittelpunkt immer das Frausein – mal plakativ und direkt, mal leise und hintergründig. Veranstaltungsort ist Haus 1 der Kreisverwaltung Oberhavel, Adolf-Dechert-Straße 1 in Oranienburg.
Informationen zu allen Veranstaltungen in Oberhavel gibt es auf www.oberhavel.de/gleichstellungsbeauftragte.