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Datum: 12.03.2025

Neue Schülertickets: Oberhavel bietet künftig drei Varianten an

18 Euro für Fahrten durch ganz Deutschland / Zusätzlich gibt es mit dem neuen Schuljahr günstige Zwei- und Vier-Waben-Tickets

OVG Bus

© Landkreis Oberhavel/Luisa Zock


Die Bundesregierung und die Länder haben den Preis für das Deutschlandticket zum 1. Januar 2025 von bisher 49,00 auf 58,00 Euro erhöht. Bis zum Ende dieses Schuljahres trägt der Landkreis die Mehrkosten für die Schülerinnen und Schüler Oberhavels selbst und subventioniert damit jedes Schülerticket für Januar bis August nicht nur mit 40,00 Euro, sondern 49,00 Euro monatlich. Statt der veranschlagten fünf Millionen Euro investiert der Landkreis damit circa 1,7 Millionen Euro zusätzlich in die Schülertickets des laufenden Schuljahres. Mit dem Start des neuen Schuljahres 2025/26 im September wird der Eigenanteil für jedes Schülerticket von derzeit 9,00 Euro auf 18,00 Euro monatlich steigen. Um Eltern auch mit dem neuen Schuljahr zu entlasten, bietet der Landkreis ab September zusätzliche, günstigere Varianten des Schülertickets an. Der Kreistag hat dem in seiner Sitzung am 12.03.2025 zugestimmt. Damit haben Eltern ab September die Wahl beim Monatsticket – zu Preisen von 5,00 Euro, 9,00 Euro und 18,00 Euro.

„Der Zuschuss zum Deutschlandticket für unsere Schülerinnen und Schüler hat bewirkt, dass inzwischen doppelt so viele Kinder wie bisher den ÖPNV nutzen“, sagt Katja Hermann, Dezernentin für Service, Mobilität und Ordnung. „Diese positive Entwicklung freut uns sehr. Dass junge Menschen in Oberhavel in ihrer Freizeit, etwa wenn sie zum Sportverein, zur Musikschule, ins Kino oder zum Einkaufen fahren, immer häufiger auf den ÖPNV setzen, ist ein gutes Zeichen. Das verschafft ihnen mehr Möglichkeiten, mehr Selbstständigkeit und kommt auch der Umwelt zugute.“ Insgesamt 12.900 Schülertickets sind aktuell in Oberhavel ausgegeben, damit sind mehr als die Hälfte alle Schülerinnen und Schüler mit einem Ticket ausgestattet, das ihnen erlaubt, in ganz Deutschland den Regionalverkehr zu nutzen. „Wir wissen aber auch, dass die finanzielle Belastung für Familien mit der durch den Bund und die Länder beschlossenen Erhöhung für einige Familien zu hoch sein könnte. Dazu kommt, dass gerade Grundschülerinnen und Grundschüler oftmals nur innerhalb eines begrenzten Radius den ÖPNV nutzen. Deshalb machen wir den Familien mit Beginn des neuen Schuljahres nun zwei weitere Angebote“, so Katja Hermann. Familien haben zukünftig die Wahl zwischen dem Deutschlandticket sowie dem Zwei-Waben- und dem Vier-Waben-Ticket gemäß dem Tarif des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), an den auch Oberhavel gebunden ist.

Zwei-Waben-Ticket: Vor allem für Erst- bis Sechstklässler, deren Weg zur Schule meist kurz ist, bietet sich dieses Ticket an. Regulär kostet das Zwei-Waben-Ticket gemäß VBB-Tarif 36,10 Euro. Eltern in Oberhavel zahlen monatlich 5,00 Euro für diese Variante – für elf Unterrichtsmonate im Schuljahr 2025/26 also insgesamt 55,00 Euro. Die Differenz von 31,10 Euro pro Monat zahlt der Landkreis.

Vier-Waben-Ticket: 9,00 Euro pro Monat statt regulär 48,40 Euro kostet dieses Schülerticket in Oberhavel ab September 2025. Es erlaubt meist den weiteren Weg vom Wohnort zur Oberschule oder zum Gymnasium. Der Jahresbeitrag beläuft sich auf 99,00 Euro für elf Monate, der Ferienmonat wird auch bei dieser Variante nicht subventioniert.

Deutschlandticket: Pro Monat kostet das Deutschlandticket bundesweit 58,00 Euro. 40,00 Euro zahlt der Landkreis, 18,00 Euro zahlen Familien monatlich für ein Schülerticket. Für elf Schulmonate fallen damit insgesamt 198,00 Euro Eigenbeteiligung für das gesamte Schuljahr 2025/26 an. Diese Variante lohnt sich für viele Schülerinnen und Schüler, weil nicht nur die Fahrt zu Freizeitaktivitäten, sondern auch Fahrtkosten für schulische Projekt- und Klassenausflüge innerhalb Deutschlands so bereits bezahlt sind. Aktuell verfügen knapp 30 Prozent der Grundschülerinnen und Grundschüler über ein Deutschlandticket, bei den Jugendlichen der siebten bis zehnten Klassen sind es fast 80 Prozent, in den elften bis dreizehnten Klassen sogar 98,56 Prozent.

„Wir sind überzeugt, dass die Zahl der jungen Nutzerinnen und Nutzer des ÖPNV mit diesen drei Ticketvarianten konstant bleibt, denn es geht für Oberhavel auch darum, dass immer mehr Menschen umweltbewusst unterwegs sind. Wenn Kinder und Jugendliche mit Bus und Bahn aufwachsen, schätzen sie die Vorteile auch als Erwachsene. Deshalb investiert der Landkreis jedes Jahr mindestens fünf Millionen Euro in den Schülerverkehr und damit in die umweltbewusste Fortbewegung“, betont Mobilitätsdezernentin Katja Hermann.

Übrigens fällt ab dem neuen Schuljahr für Schülerinnen und Schüler bis zur zehnten Klasse auch die bisher nötige Bestätigung der Schule unter dem Ticketantrag weg. „Natürlich vertrauen wir den Familien, dass sie die richtige Schule angeben.“, sagt Katja Hermann. Bei direkter Antragstellung über das Online-Formular über www.oberhavel.de/Bildung/Schulen-im-Landkreis ist dann auch keine eigenhändige Unterschrift mehr erforderlich.