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Datum: 30.09.2024

Investitionen in Jugend, Bildung und Sicherheit

Kämmerer Matthias Kahl präsentiert Haushaltsentwurf für 2025

In welche Projekte investiert der Landkreis Oberhavel und aus welchen Quellen stammt das Geld dafür? Darüber gibt der Haushaltplan des Kreises Auskunft. Kämmerer Matthias Kahl hat am Montag, 30.09.2024, den Entwurf für den Haushaltsplan 2025 präsentiert. Der Etat wurde mit der Bürgermeisterin, den Bürgermeistern und dem Amtsdirektor erörtert, geht nun zur Beratung in die Gremien des Kreistags und wird im Dezember dem Kreistag zur Beschlussfassung vorgelegt.

„Wir setzen unseren Kurs fort und investieren wie in den vergangenen Jahren massiv in unsere Schulen“, sagt Landrat Alexander Tönnies. „Wir finanzieren dabei sowohl die Sanierung und Erweiterung bestehender Schulen als auch Neubauten. Bildung war, ist und bleibt die Basis für wirtschaftlichen Erfolg und die Lebensqualität in unserer Region. Deswegen brauchen wir ausreichende und gute Plätze für Schülerinnen und Schüler.“

Matthias Kahl sagt: „Oberhavel gehört hinsichtlich seiner finanziellen Leistungsfähigkeit und seiner Wirtschaft weiter zu den stärksten Landkreisen Ostdeutschlands. Um diesen Erfolg auch in der Zukunft zu unterstützen, prüfen wir fortlaufend, wie wir unsere Finanzen optimieren und an neue Herausforderungen anpassen können. Die vor uns liegenden Investitionen in Bildung stellen den Landkreis aber vor besonders große Herausforderungen. Die mittelfristige Aufnahme von Investitionskrediten wird erforderlich sein.“

Der 521 Seiten umfassende Etatentwurf weist im Ergebnishaushalt Erträge von fast 591 Millionen Euro aus, denen Aufwendungen von 604 Millionen Euro gegenüberstehen. Damit ist das Volumen im Vergleich zu den Vorjahren erneut gestiegen.


Kämmerer Matthias Kahl präsentiert den Haushaltsentwurf 2025 vor der Baustelle an der Torhorst-Gesamtschule.

© Landkreis Oberhavel/Tobias Thieme


Kreisumlage bleibt stabil bei 32,3 Prozent
Um auch den Städten, Gemeinden und dem Amt angesichts der gestiegenen Inflation die notwendige Planungssicherheit zu geben, beabsichtigt der Landkreis, die Kreisumlage auch im kommenden Jahr bei 32,3 Prozent zu belassen. Somit ergibt sich ein Defizit in Höhe von rund 13,1 Millionen Euro. „Wegen unserer soliden Haushaltssteuerung und der positiven wirtschaftlichen Entwicklung Oberhavels in den vergangenen Jahren können wir das Defizit aus unserer Rücklage decken. Alle geplanten Investitionen im Jahr 2025 werden wir damit aus eigener Kraft und ohne Kreditaufnahme stemmen“, sagt Matthias Kahl.

Umfangreiche Investitionen in Schulen
Sowohl kurz- als auch mittelfristig investiert der Landkreis massiv in seine Schulen. Er ist Träger von Oberschulen, Gymnasien, Gesamtschulen, Förderschulen und der Oberstufenzentren. Gleichzeitig werden weitere Schulen in die Trägerschaft des Landkreises übergehen. In der mittelfristigen Haushaltsplanung sind deswegen für die Haushaltsjahre 2026 und 2027 Verpflichtungsermächtigungen von knapp 50 Millionen Euro ausgewiesen. Sofern der Kreistag dem Entwurf zustimmt, ermächtigt er die Verwaltung damit, diese Summe im Schulbau verplanen zu können, was für Bauprojekte dieser Größe erforderlich ist. Ab 2027 sieht der Entwurf Kredite für den Schulbau in Höhe von 64 Millionen Euro vor. Zahlreiche Bauprojekte laufen bereits. Für 2025 sind insgesamt 10,6 Millionen Euro veranschlagt.

Mit 2,5 Millionen Euro (Gesamtinvestition: 18,5 Millionen Euro) erweitert der Landkreis 2025 die Sporthalle der Oberschule Lehnitz. Außerdem stehen Sanierungen und eine Erweiterung des Gebäudes mit Unterrichtsräumen auf dem Plan. Für die Werner-von-Siemens-Schule Gransee sind 950.000 Euro (Gesamtinvestition: 18 Millionen Euro) vorgesehen. Sie fließen in ein neues Schulgebäude. Das F. F. Runge Gymnasium in Oranienburg wird saniert und erweitert. 2025 stehen dafür 100.000 Euro (Gesamtinvestition:10,5 Millionen Euro) im Etatentwurf. Umbauarbeiten im Außenbereich des Alexander-S.-Puschkin-Gymnasium Hennigsdorf schlagen mit 900.000 Euro (Gesamtinvestition: 2,8 Millionen Euro) zu Buche, der Umbau und die Erweiterung des Marie-Curie-Gymnasium Hohen Neuendorf samt Aula mit 2,1 Millionen (Gesamtinvestition: 7 Millionen Euro).

In Velten ist der Neubau einer fünfzügigen Gesamtschule zum Schuljahr 2027/28 samt Sporthalle vorgesehen. 2025 sollen dafür 1,1 Millionen Euro bereitgestellt werden. Die Gesamtinvestition beträgt 44,9 Millionen Euro. Für die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule Mühlenbeck werden 188.000 Euro (Gesamtinvestition: 364.000) eingestellt. Das Geld fließt in einen Zaun mit Haupteingang, eine Feuerwehrzufahrt und Sonnenschutz. Der Landkreis erweitert zudem die Torhorst-Gesamtschule Oranienburg. 2025 kauft er das dafür benötigte Grundstück. Der Neubau einer Drei-Feld-Sporthalle läuft bereits. Im Haushaltsentwurf wurde dies mit 1,4 Millionen Euro berücksichtigt (Gesamtinvestition: 18,2 Millionen Euro).

An der Regenbogenschule Hennigsdorf erweitert der Landkreis Sporthalle sowie Schulgebäude und stellt dafür 280.000 Euro (Gesamtinvestition: 4 Millionen Euro) ein. Das Eduard-Maurer-Oberstufenzentrum Hennigsdorf bekommt neue Sonnenschutzanlagen. Der Kreis berücksichtigt dies mit 167.000 (Gesamtinvestition: 317.000 Euro). Des Weiteren sind Planungskosten in Höhe von 800.000 Euro für die Errichtung einer weiterführenden Schule – voraussichtlich im Mühlenbecker Land OT Schönfließ – eingestellt.

Ausbau und Sanierung von Kreisstraßen
Bedeutend für eine lebenswerte Region ist auch die Mobilität ihrer Bewohnerinnen und Bewohner. Außer in einen starken ÖPNV investiert der Landkreis daher in seine Kreisstraßen. Für das Jahr 2025 sind 2,5 Millionen Euro eingeplant. 600.000 Euro (Gesamtinvestition: 4,2 Millionen Euro) fließen in die Sanierung der Birkenwerderstraße (Kreisstraße 6503). Ebenfalls 600.000 Euro sind für die K6520 (Gesamtinvestition: 19,2 Millionen Euro) zwischen Zehdenick und Fürstenberg vorgesehen. In die Schwanter Straße (K6522) investiert der Landkreis 1,2 Millionen Euro (Gesamtinvestition: 4,4 Millionen Euro). In die Ortsdurchfahrt Flatow (K6523) fließen 80.000 Euro (Gesamtinvestition: 1,3 Millionen Euro) und 40.000 Euro (Gesamtinvestition: 640.000 Euro) in die Perwenitzer Chaussee (K6526).

Investitionen in den Brandschutz, Katastrophenschutz und Rettungsdienst
Der Landkreis leistet außerdem einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit und die Notfallversorgung der Menschen in Oberhavel. Etwa 5,6 Millionen Euro fließen 2025 in den Brandschutz, Katastrophenschutz und den Rettungsdienst. Zu den größten Posten gehören investive Zuschüsse für die Rettungsdienst Oberhavel GmbH, einer Tochter der kreiseigenen Oberhavel Kliniken GmbH, mit 1,8 Millionen Euro. 667.000 Euro fließen in die Planung für Neubau und Ertüchtigung von Rettungswachen. So wird die Wache in Staffelde in den Raum Oranienburg-Velten verlegt, um die Menschen im Notfall noch schneller erreichen zu können. Der Standort Fürstenberg bekommt einen Neubau. Derzeit gibt es in Oberhavel elf Rettungswachen. Zum Bereich Nord-West zählen die Wachen Gransee, Dannenwalde, Fürstenberg, Zehdenick, Neuholland, Germendorf, Staffelde und Kremmen. Der Bereich Süd-Ost umfasst die Wachen in Oranienburg, Hennigsdorf und Schönfließ. Weitere 800.000 Euro investiert der Landkreis in zwei Gerätewagen Hygiene der Feuerwehr (Gesamtinvestition: 1,5 Millionen Euro).

Die Personalkosten für die derzeit rund 1.300 Mitarbeitenden der Kreisverwaltung betragen etwa 18 Prozent der Gesamtaufwendungen (rund 108 Millionen Euro).


Die größten Aufwendungen 2025

Kinder- und Jugendhilfe 121,8 Mio. Euro
Grundsicherung für Arbeitsuchende 86,7 Mio. Euro
Soziales 90,5 Mio. Euro

Weitere Aufgaben mit hohen Aufwendungen 2025

Schulen 33,0 Mio. Euro
Abfallwirtschaft 18,9 Mio. Euro
ÖPNV 16,5 Mio. Euro