Prävention und Gesundheitsförderung im Fokus:
Zweite Kinder-Gesundheitskonferenz in Oberhavel
Landkreis stärkt die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen / Fachveranstaltung mit Fokus auf Bewegung und psychische Gesundheit
Die zweite Kinder-Gesundheitskonferenz des Landkreises Oberhavel hat am Dienstag, 15.10.2024, im Hennigsdorfer Stadtklubhaus stattgefunden. Fast 200 Expertinnen und Experten sowie Fachkräfte aus Kitas, Schulen, dem Gesundheitswesen und der Sozialen Arbeit diskutierten gemeinsam über neue Ansätze zur Förderung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Die Konferenz stand unter dem Leitmotiv der Prävention und Gesundheitsförderung und zielte darauf ab, moderne und praxisnahe Konzepte für die gesundheitliche Entwicklung junger Menschen vorzustellen.
Landrat Alexander Tönnies eröffnete die Veranstaltung und betonte die Bedeutung von Prävention: „Unsere Kinder und Jugendlichen sind die Zukunft. Ihre Gesundheit heute ist die Grundlage für ein gesundes Leben morgen. Der Landkreis setzt sich dafür ein, dass schon im frühen Alter gesundheitsförderliche Gewohnheiten wie Bewegung und eine ausgewogene Ernährung gefördert werden. Wir wollen sicherstellen, dass Kinder die bestmöglichen Startbedingungen für ein gesundes Leben erhalten.“ Tönnies hob zudem hervor, dass der Landkreis durch ein mehrjähriges Förderprogramm der Krankenkassen unterstützt wird, das darauf abzielt, nachhaltige Strukturen für Prävention und Gesundheitsförderung zu etablieren.
Die Herausforderungen in der Gesundheitsförderung wurden durch die Amtsärztin Dr. Simone Daiber skizziert: „In einer Welt, die von wachsendem Medienkonsum, Bewegungsmangel und ungesunden Ernährungsgewohnheiten geprägt ist, ist es unsere Aufgabe, Kinder frühzeitig zu unterstützen. Präventive Maßnahmen sind der Schlüssel, um die zunehmenden gesundheitlichen Probleme wie Übergewicht und psychische Belastungen zu bekämpfen. Besonders wichtig ist es, auch Kinder in schwierigen familiären Verhältnissen zu erreichen, wie zum Beispiel Kinder psychisch oder suchtkranker Eltern.“
Die Konferenz bot neben Fachvorträgen und Praxisbeispielen auch Workshops, in denen die Teilnehmenden konkrete Maßnahmen für ihre Einrichtungen erarbeiteten. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Bedeutung von Bewegung für die körperliche und psychische Gesundheit von Kindern in Kitas und Schulen. In seinem Fachvortrag „Bewegung und Psyche“ erläuterte Prof. Dr. Christian Andrä von der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam, wie durch die Konzepte „Bewegte Kita“ und „Bewegte Schule“ Bewegung auf natürliche Weise in den Alltag der Kinder integriert werden kann. Dabei hob er hervor, wie entscheidend regelmäßige Bewegung für die psychische Entwicklung der Kinder ist. Die Ergebnisse der Workshops zu diesem Thema wurden im Anschluss vorgestellt und diskutiert.
Ein weiteres zentrales Thema der Konferenz war der Umgang mit Kindern, deren Eltern psychisch erkrankt sind. Dr. med. Jockers-Scherübl von den Oberhavel Kliniken und Juliane Tausch von A: aufklaren, Hamburg zeigten in ihrem Vortrag auf, wie wichtig es ist, psychische Erkrankungen in Familien frühzeitig zu erkennen, um eine Weitergabe der Belastungen an die nächste Generation zu verhindern. Sie präsentierten erfolgreiche Ansätze, wie Fachkräfte betroffene Kinder gezielt unterstützen und in ihrer Entwicklung stärken können.
Abgerundet wurde die Konferenz durch einen „Marktplatz der Möglichkeiten“, bei dem die Teilnehmenden sich über bestehende und neue Projekte informieren konnten, die zur Gesundheitsförderung in Oberhavel beitragen.
Weitere Informationen zur Gesundheitsförderung und Prävention im Landkreis Oberhavel finden Sie auf der Seite www.oberhavel.de/Bürgerservice/Gesundheit/Gesundheitsförderung-und-Prävention.